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Zum Abschluss der Modernisierungsarbeiten an meinem Mediacenter habe ich mir auch eine neue DVB Karte gegönnt. Die Entscheidung fiel auf die Digital Devices Cine CT2 V7. Unter Ubuntu Trusty ging die Installation größtenteils problemlos. Der zu bauende Treiber wird Dank DKMS auch bei jedem Kernel Update automatisch installiert.
Die Karte im Detail
Die Karte kommt mit zwei Blenden an, vormontiert ist eine mit voller Höhe und bereits Löchern für eine zweite Twin-Tuner Karte. Alternativ kann man eine Blende mit halber Bauhöhe verwenden. Die Karte benötigt keinen Stromanschluss, und wird lediglich in einen PCI-E Steckplatz gesteckt. Die Steckerbreite der Karte entspricht dem PCI-Ex1 Standard.
An diese Karte können bis zu drei weitere Digital Devices Geräte angeschlossen werden. Entweder weitere twin Tuner Karten für Kabel, Satellit oder Antenne, oder CI-Slots für CAM Module.
Installation
Zum Betrieb unter Kernel 3.13.0-34-generic war es ausreichend, den Treiber von Digital Devices herunterzuladen und zu installieren. Damit das nicht bei jedem Kernel Update gemacht werden muss, habe ich ein DKMS .deb Paket daraus gebaut. Hier eine genaue Schritt-für-Schritt Anleitung wie ich es gemacht habe, alternativ biete ich das resultierende .deb ohne Gewähr als Download an: dddvb-dkms_0.9.15a_all
cd /tmp wget http://download.digital-devices.de/download/linux/dddvb-0.9.15a.tar.bz2 tar xjf dddvb-0.9.15a.tar.bz2 cd dddvb-0.9.15a |
Vorher am besten überprüfen welches die aktuelle Version ist.
Hier habe ich das Makefile angepasst, so dass nur die Module, nicht aber die Anwendungen gebaut werden. Einfach die Zeile
$(MAKE) -C apps |
entfernen. Danach das Verzeichnis apps ebenfalls entfernen.
rm -rf apps |
Nun einmal testen ob das Makefile funktioniert, und alle Module bauen
make |
Als nächstes kommt die dkms.conf Datei an die Reihe.
MAKE="make modules KDIR=/lib/modules/${kernelver}/build" CLEAN="make clean" PACKAGE_NAME=dddvb PACKAGE_VERSION=0.9.15a AUTOINSTALL=yes |
Es fehlen nur noch die Module. Damit das nicht per Hand gemacht werden muss, hier eine kleine Shell-Hilfe:
counter=0; for mod in $(find . -name "*.ko"); do echo -e 'BUILT_MODULE_NAME['$counter']='$(basename $mod .ko); echo -e 'BUILT_MODULE_LOCATION['$counter']='$(dirname $mod)'/'; echo -e 'DEST_MODULE_LOCATION['$counter']=/extra/dddvb/' ; let counter++; done |
Die Ausgabe kommt in die dkms.conf Datei.
Nach einem abschliessendem
make clean |
kann nun die DKMS Magie beginnen.
sudo cp -r /tmp/dddvb-0.9.15a /usr/src sudo dkms add -m dddvb/0.9.15a sudo dkms build -m dddvb/0.9.15a sudo dkms mkdeb -m dddvb/0.9.15a sudo cp /var/lib/dkms/dddvb/0.9.15a/deb/dddvb-dkms_0.9.15a_all.deb /tmp sudo dpkg -i /tmp/dddvb-dkms_0.9.15a_all.deb |
Jetzt ist das Paket installiert, der Treiber hoffentlich gebaut, und nach einem Reboot sollte die Karte auch einwandfrei funktionieren.
Betrieb
VDR erkennt die Karte ohne Murren als Dual-Tuner Karte mit zwei Adaptern an. Gleichzeitiges Schauen von zwei HD Sendern stellt kein Problem dar. Im Vergleich zum vorherigem Setup (eine KNC One TV Station DVB-C und ein TechnoTrend TT-Connect CT-3650 HDTV DVB-C DVB-T USB) geht das Umschalten spürbar schneller. Ausserdem bilde ich mir ein dass das Bild eine bessere Qualität hat.
Fazit
Mit einem Preis von ca. 150 Euro gehört diese Karte sicherlich nicht zu den günstigsten Möglichkeiten ein TV Signal in einen PC zu bekommen. Allerdings ist es eine Twin-Tuner Karte, also so gut wie zwei. Des weiteren ist diese Karte erweiterbar um bis zu drei Module, welche aus weiteren Twin-Tunern für DVB-S oder DVB-C oder aber CI-Slots bestehen können.
Im bisherigem Betrieb gab es noch keine Probleme. Aufhnahmen sowie Streaming und Live Fernsehen klappen wunderbar.
Von mir eine Kaufempfehlung.
Hi,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag zu der Cine V7. Ich besitze auch eine, sehe jedoch keine „normalen“ Signalinformationen in Femon/VDR. Funktionieren bei Dir die Signalstärkeanzeigen korrekt?
Viele Grüße
Peter
Hi,
Danke für das Lob!
Signalstärke wird bei mir auch nicht angezeigt per femon, wenn ich -H (also Humanreadable) benutze.
Die Rohdaten zeigen jedoch Daten an:
status SCVYL | signal 0045 | snr 017e | ber 00000000 | unc 00000000 | FE_HAS_LOCK
BER (Fehler-Bitrate (Bit Error Rate)) und UNC (fehlerhafte Blöcke (Uncorrected Blocks)) werden vom Treiber evtl. nicht unterstützt.
STR (Signalstärke (Signal Strength)) und SNR (Signal-Rausch-Verhältnis (Signal-to-Noise Ratio)) werden übertragen, nur scheinbar nicht im erwarteten Format.
Das zu korrigieren liegt leider ausserhalb meiner Fähigkeiten 🙁